Too much C19

Über eine Woche sind wir nun in Curaçao und sind daran, die Insel zu entdecken. Wieder eine ganz neue Welt für uns.

Mit der Crew der Queen Emma haben wir gemeinsam Grenada verlassen und sind nach Curaçao gesegelt. Für die Einreise nach Curaçao galt Grenada erstaunlicherweise immer noch als „Low Risk Country“. Das heisst: PCR Test bei Ankunft, kurzes Warten in einer Quarantänezone und nach negativem Resultat einklarieren.

Die Strecke von Grenada nach Curaçao führt der Küste Venezuelas entlang. Leider kommt es immer wieder zu Überfällen auf Segelboote, so auch zwei Wochen vor unserer geplanten Abfahrt. Mit der Crew von Queen Emma machen wir ab, uns täglich zweimal per Funk auszutauschen und planen einen Kurs mit einem Sicherheitsabstand von 50 Seemeilen zu den vorgelagerten Inseln von Venezuela. Beim ersten Tageslicht legen wir los. Schon kurz nach der Abfahrt funkt uns Queen Emma bereits an: „Bei uns hat’s Rauch im Maschinenraum. Wir müssen zurück und die Ursache finden“. Zum Glück sind wir erst 3 Meilen von der Ankerbucht entfernt. Der Defekt an der Stopfbuchse ist zum Glück schnell behoben, und am Abend wären wir eigentlich bereits wieder Startklar. Aber jetzt kündet sich unangenehmes Wetter an. Eine Tropical Wave ist unterwegs. Die wird zu viel Wind und Gewitter mit sich bringen. Also nochmals ein „no movement weekend“ in Grenada absitzen. Aber dann kann’s wirklich losgehen.

Zweimal täglich sprechen wir mit der Crew der Queen Emma über Kurzwelle und tauschen unsere Position, und Wetter aus. Auf der ganzen Strecke weht ein Wind zwischen 15 und 20 Knoten, immer von hinten. Für unser Boot ideal. So kamen wir nach 480 Meilen, 3 Tagen und 9 Stunden in Curaçao an.

Wir melden uns per Funk an bei der Küstenwache und werden angewiesen, in der Quarantänebucht vor Anker zu gehen. Am selben Tag liegt das Boot der Küstenwache bei uns längsseits, prüft unsere Papiere und streckt die Wattenstäbchen über die Reling in unsere Nasen. Bereits am nächsten Tag haben wir das negative Resultat des PCR Tests und können die über ganz Willemstad verteilten Büros von Immigration Custom und Harbourmaster abklappern. Was auf andern Inseln in einer Stunde erledigt ist, dauert in Curacao mindestens einen halben Tag.

Curaçao ist Teil der Niederlanden, aber nicht Teil der EU. Holländisch ist eine der Amtssprache neben Papiamentu und Englisch. Bezahlt wird in antillischen Gulden. Kein Wunder, sind hier holländische Touristen überall präsent. Auch bei der Versorgung unterscheidet sich die Insel komplett von Grenada. In Carriacou war nichts selbstverständlich. An einem Tag gab’s Tomaten, dann mal Gurken, vielleicht Bananen oder auch mal nicht. Hier auf Curacao sind die Gestelle voll von fast allem, eben fast wie in Holland. Wir haben unseren Kulturschock nun verdaut.

Die C19 Situation ist hier um einiges besser. Eine höhere Impfquote als in der Schweiz und strenge Grenzkontrollen lassen viel Freiheit. Es ist möglich, sich gegenseitig auf den Schiffen zu besuchen und gemeinsame Aktivitäten sind kein Problem. Dafür hat’s sich schon mal gelohnt für uns hierher zu kommen.

Wir bleiben vorerst mal hier vor Anker und warten das Ende der Hurrikansaison ab. Diese geht noch bis Mitte November. Aber das nächste Ziel ist schon klar: Dominikanische Republik, eventuell mit einem Abstecher vorher nach Bonair.

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